Meine kostenlose Kurzgeschichte der Woche
An dieser Stelle präsentiere ich Ihnen im wöchentlichen Wechsel die (kostenlose) Kurzgeschichte der Woche, auch als Pdf-Download.
Im Archiv können Sie dann auch stöbern und "alte" Kurzgeschichten lesen und anhören oder hier kostenlos und werbefrei erhalten >>
Hier die aktuelle Kurzgeschichte der Woche (auch als Download Pdf >>) :
Wer glaubt denn noch an …
Mein Jüngster, gerade mal dem Kindergarten entwachsen, doch bei Weitem noch nicht den Gutenachtgeschichten, einem fest eingefleischten, überhaupt nicht veganen Ritual, zeigt auf den Adventskalender, der über seiner Bettstatt hängt: „Wer glaubt denn noch an den Weihnachtsmann, das Christkind oder solche Märchen-Geschichten?“, fragt er und schaut mir dabei tief in die Augen. „Oder hast Du vegane Wintergeschichten als Ritual auf Lager?“ Ich frage mich mit einiger inneren Erschütterung, woher der Junge diese auf Stelzen gehende Sprache hat. Wird solches jetzt in Kindergärten gelehrt? Wann und wie kann die Leerung erfolgen und Kinder wieder an Wunder gewöhnen, sie dorthin zu führen und zu lehren. Deren Sprachwissensfach zu leeren, um wiederum zur kindlichen Einfachheit zu führen. Muss ich dem Jüngsten jetzt Geschichten aus den Paralleluniversen auf einer im Weltall gehärteten Ofenschaufel darbieten? Würde er dann den kindlichen Glauben erneut finden? Einen Versuch ist es bestimmt wert.
Also beginne ich mit geheimnisvoller Stimme:
„Klar hast du unsere auf Kinder abgestimmten Geschichten durchschaut, doch ab jetzt betrachte ich dich als kleinen Erwachsenen mit einem klaren Durchblick, der Wahres von Unwahrem mit Röntgenblick unterscheiden kann. Also, hör aufmerksam zu: Du und ich leben nicht nur hier in unserem Universum. Nein, weltweit bekannte Physiker sind am Nachweisen, dass jeder Mensch, jedes Tier, jede Mikrobe, jedes Atom nicht nur hier in unserem Universum, nein, in Tausenden von Parallel-Universen gleichzeitig leben. Ich werde nun versuchen, diese deine Kopien, oder bist du eine Kopie derer, deine Kopien in den Millionen von Universen zu erreichen, um diese zu befragen, ob es dort bei ihnen Weihnachtsmänner gibt, ob sie daran glauben oder solchen bereits begegnet sind. Und siehe da, die Vorstellungskraft übertrifft alles bisher Dagewesene: Nicht einen Weihnachtsmann, nein, deren Hunderte, auch Rentiere voller Pakete, ja, selbst weiss beschneite Himmelswege, an denen Engel Wache stehen, hat die Kopie deiner Kopie bereits entdeckt, kommt also nicht umhin, daran zu glauben, sich auf die Bescherung mehr als so vieles andere zu freuen.
Du glaubst meinen Erkundungen nicht? Nun, das ist dein Problem und nicht meines. Obwohl ich dir das Geheimnis mit herzlichsten Grüssen aus dem fernen Paralleluniversum verraten kann. Es ist ganz unaufgeregt simpel: Lege dich in eine warme Decke, einen Anorak eingemummelt einfach in den Schnee und beobachte an einem wolkenreichen Tag den Himmel über dir. Du wirst erstaunt, ja mehr als überrascht sein, was dort oben alles geschieht. Wie viele Wolkenbilder du entdecken wirst, welche dir himmlische Geheimnisse offenbaren werden. Und ich garantiere dir, dass du Weihnachtsmänner, Rentiere, weiss bestäubte Wege mit vollbepackten Schlitten entdecken und daran glauben wirst. Doch überanstrenge deinen Körper nicht. Nie länger als wenige Minuten im Schnee liegen, dann all das Gesehene und Entdeckte aufsaugen und mit in deinen Alltag nehmen. Die Bereicherung, die du dadurch erleben wirst, wird deine Vorfreude auf das Fest hundert Mal verstärken! Ich wünsche dir dabei viel Spass und den Glauben an die himmlischen Gestalten, die dich begleiten werden.“
Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:
H I M M E L
Wunder
Über Wunder
In Wolkenbildern
Winterwärts erkunden.
Schlitten beladen mit Paketen
Gezogen durch den
Glitzerschnee
Von Rens.
Wolken
Nie lügen uns
Zum Wahren führen.
Geschrieben von François Loeb, Schweizer Schriftsteller. Weitere Geschichten finden Sie auf der Archivseite >> und hier sind alle Dreisatzromane >> aufgeführt.
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Freue mich darüber sehr!