Hm, denke ich, wo bin ich nur? Geträumt? Oder noch im Traum? To be or not to be? Reibe mir die Augen. Sandkörner, aber große rieseln über meine Hand. Beinahe wie in einer Sanduhr. Sanduhr? Was läuft da ab. Irgendwie spannend. Aber auch beängstigend. Wo zum Teufel bin ich nur. Schaue an mir herunter. Verflucht und zugenäht, finde keine Arme. Keine Beine. Wo nur sind meine Hände? Mein Körper. Muss doch wirklich noch hier im Raum sein. Da eine helle angenehme , musikalische Stimme. Sie erinnert mich irgendwie an zuhause. Heimatgefühl! Säuselt in meinem Ohr, das ich ohne Hände nicht erfühlen kann:
“Wie war Dein Trip?”
Trip? Drogen? Was geschieht eigentlich mit mir?
“Kannst die Brille ruhig abnehmen”, erklingt es an meinem nicht vorhandenen Trommelfeld.
“Los leg die 5 D Brille endlich ab. Dein Trip ins irdische Leben ist abgelaufen. Endlich bist Du erlöst. Musst nur noch den Bericht an die kollektive Weltraum Datenbank abgeben. Hast dafür zwei Äonen Zeit. Dann kannst Du wieder einen Trip antreten. Bitte denke daran in Deinem Rapport die Gefühle die Du erleben durftest möglichst genau zu schildern. Hilft uns dann die Spezies Mensch mit deren Dateninhaltsmenge besser zu ergründen. Los jetzt an die Arbeit. Ohne Fleiß kein Preis”.
Und verstummt ist die Mutterstimme und ich beginne im 5D Gedächtnis zu grübeln. Liebe, ach wie herrlich war das. Und die Köstlichkeiten dabei. Aber dann Verluste. Krankheit. Tod. Sehe mich noch wie der Sarg bereitet wurde. Ich hineingelegt. Die Angst vor der Endlichkeit ist wohl das Gefühl das wir uns zu Nutze machen müssen um dieses irrationalen Wesen Mensch zu verstehen.
Ach was freue ich mich auf den nächsten Trip. Aber da will ich nur eine Muschel sein. Eine Muschel in den Weiten des Universums Ozean in einem schwarzen Loch ...
Dreisatzroman der Woche
D E R A L T E B A U M
Er knarrt im Wind der alte Baum, wiegt sich in seinem Jugendtraum, wissend, dass die Äste schwer, sich fürchtend vor dem Sturm.
Da setzt ein Sonnenstrahl sich auf seiner Krone Haube, richtet wohlig ein sein Heim; heiß und kalt durchfährt es den alten Baum bis in seine Wurzeln: „Ja, so war es, ja, so soll es auch in Zukunft sein!“
Und als des Tages Abend kam, kehrte der Sonnenstrahl heim und der Mondessichelstrahl erschien und verklärte dem Baum den Weg zu seinem Traum vom Kronensonnenstrahl - dem Baum wird nachts ohne Angst erneut nun wohlig warm.
"Freuen tu ich mich jede woche über deine Wochengeschichten.
Sie sind hüpfend, spontan, überraschend, schräg, herrlich und der
Dreisatzroman der Woche: «der alte baum» passt genau zu mir."
Am 11. Dezember 2017 schrieb ein anderer anonymer Leser:
"Der Dreisatz war diesmal besser als der Trip. Entschuldigung wenn ich meine ehrliche Meinung sage."
"Hallo wie war Dein Trip" als Tondokument, vorgelesen von François Loeb:
TERMINE
LESUNGEN
Termine in Planung
Aktuelles
Wochengeschichten Archiv
François Loeb's bisherige Wochengeschichten kostenlos lesen und anhören oder wiederhören und -lesen! Aus über 100 Wochengeschichten auswählen!
Nach langem Fussmarsch erkenne ich auf dem Strässchen ein grosses, mit roter Farbe aufgesprühtes P. Es wird sich um Arbeiten im Boden handeln, denke ich....