„Im Winter soll es kalt, im Sommer heiß werden“ , bemerkt mit lautstarker Stimme mein Nachbar an der Bar der Bierquelle, auf ein volles großes Helles vor sich starrend. Leise kaum hörbar fügt er hinzu:
„Alles Fakenews. Alles was heutzutage verbreitet wird Fakenews“.
Das letzte Wort hat er richtig laut herausposaunt, sodass sich alle Köpfe im Lokal nach meinem Nachbarn umdrehen. Ich den Eindruck habe, dass alle mich anstarren, der den Rufer um bestimmt zwei Köpfe überrage. Er senkt den Kopf. Nimmt erneut einen Schluck aus dem Humpen. Wischt sich den Bierschaum von den Lippen. Sieht mich an. Fährt mit Posaunenstimme fort:
„Alles ist Fakenews. Wenn selbst höchste Würdenträger das bestätigen. Auf Twitter es immer wieder wiederholen. Wieder und nicht wider. Wer möchte so einem hohen Tier widersprechen. Ich nicht.“
Unruhe breitet sich im Lokal aus. Rufe wie:
‚Raus mit ihm!‘
‚Rauswerfen‘.
‚Unser Feierabend stören!‘
Schluss damit‘, werden laut.
Da kommt der Wirt. Ein fünfschrötiger Kerl. Vierschrötig wäre eine Untertreibung.
Packt mich an der Schulter.
Wirft mich auf die Straße.
Mich den Geschichtenerzähler. Geschichten, die Fakenews in die sommerliche Hitze verbreiten.
Natürlich auch diese Wochengeschichte.
Eine reine Fakenews, die ins Sommerloch gefallen, damit dort nicht zu viel zu lesen ist …
Nach langem Fussmarsch erkenne ich auf dem Strässchen ein grosses, mit roter Farbe aufgesprühtes P. Es wird sich um Arbeiten im Boden handeln, denke ich....