Was bin ich traurig.
Am Boden zerstört.
Meine Liebste, ich kann sie nicht mehr erreichen.
Habe die Spur verloren.
Ehrlich gesagt, ich muss das vor mir zugeben, ich bin auch ein bisschen Schuld daran.Habe mich beim letzten Streit vor 4 Wochen und drei Tagen, sowie sieben Stunden nicht gerade sehr nach Art eines Gentlemans verhalten. Ihr unflätige Worte ins Gesicht geworfen. Die Türe zugeknallt. Mich aus meinem Paradies verabschiedet. Wütend auf die Straße gerannt. In die nächste Kneipe. Mich unsinnig betrunken. Auf einer Bank im Park übernachtet. Am Morgen mit einem scheußlichen Kater aufgewacht. Mich gleich zurück zu meinem siebten Himmel aufgemacht. Verschlossene Türen vorgefunden. Auf dem Handy nur den Anrufbeantworter vorgefunden. WhatsApp, Mails, Instagrams, alles ohne Antwort. Wie ein Rufer in der Wüste mich gefühlt. Ausgeschlossen. Seelenschmetter hoch sechzehn. Und kein Rausch half mir darüber hinweg.
Wie kann ein Mensch nur so dumm sei wie ich. Sich gehen lassen. Seinem eigenen Glück im Wege stehen. Ohrgefeigt habe ich mich. Tausendmal. Auch heute Morgen. Nach so langer Zeit. Wie nur komme ich darüber hinweg? Werde mich mein ganzes Leben über mich selbst ärgern müssen. Mir Vorwürfe zuspielen. Meinem Lebensentwurf der so glänzend vor mir lag nachtrauern. Ich versuche mich am Riemen zu reißen. Ewig kann Trauerarbeit nicht vor sich gehen. Der Salzgehalt der als Mann nicht geweinten Tränen würden sonst wie Gift den Körper zersetzen. Auf andere Gedanken kommen muss ich. Eine Reise buchen? Eine Weltreise mit Trampersack? Einfach abtauchen? Und wenn die Angebetete sich meldet? Was dann? Kein Handy Empfang in der Wüste Gobi? Neue Vorwürfe an mich selbst die Folge. Nein. Anders über das Hindernis gelangen. Neue Bekanntschaften? Doch wie soll ich mich erneut verlieben können? Mit einem so schweren Herzen. Mit dem Pfeil des Liebesgottes, der tief in diesem steckt? Muss Auslegeordnung durchführen. Meine Gefühle auf den Tisch meines Heims legen. Sezieren. Vielleicht hilft das.
Da! Es klingelt an der Tür. Der Postbote liefert ein Einschreiben ab. Ein kleines Päckchen. Habe doch nichts bestellt. Und mein Geburtstag in weiter Ferne. Nun, ich werde mich überraschen lassen. Leiste die verlangte Unterschrift. Unleserlich wie immer. Das hat die Liebste immer geärgert. Verlangte eine Änderung von mir. Werde die fein geknüpfte Paketschnur erst am Abend zerschneiden. Überraschungen sollen Vorfreude leben lassen und nicht gleich alles auf einen Moment konzentrieren. Auch das ein Credo meiner Vergangenen. Vergangen? Nein. Diesen Gedanke lasse ich nicht zu. Verbanne ihn in die Hölle meiner unterbewussten Fettschicht die ich mir abtrainieren muss. Doch das Paket wurmt. Liegt neben meinem Teller in dem ein Spiegelei sein Unwesen meiner männlichen Kochkunst treibt. Zu hart. Unten verbrannt. Zuviel Salz. Pfefferorgie. Nehme die Schere. Zerschneide das Band. Was für ein Gedanke! Nicht das Band, die Schnur. Eine kleine Schachtel kommt zum Vorschein. Öffne sie. Seidenpapier. Raschelt angenehm. Ein schweres Etwas! Ein Stein! In Herzform. Ein Stück ist abgebrochen. Liegt in einem anderen kleineren Seidenpapier. Ich rieche am Papier. Duft meiner Verflossenen. Ihres Parfüms. Was soll das bedeuten? Kann mir eine Leserin auf die Sprünge helfen? Ich bitte darum ...