Meine kostenlose Kurzgeschichte der Woche
An dieser Stelle präsentiere ich Ihnen im wöchentlichen Wechsel die (kostenlose) Kurzgeschichte der Woche, auch als Pdf-Download.
Im Archiv können Sie dann auch stöbern und "alte" Kurzgeschichten lesen und anhören. 
Hier die aktuelle Kurzgeschichte der Woche (auch als Download Pdf  >>) :
Soeinjungesding
„Soeinjungesding“, ruft  der ältere, nein, in meinen Augen steinalte Mann lauthals aus. So eine  Beleidigung! Ich bin doch bereits fünfzehneinhalb Jahre alt. Bildhübsch. Das  wenigstens sagt mein Freund der bereits achtzehn Lebensjahre hinter sich hat.  Erfahren ist. In vielen, nein, den meisten Dingen. Was dieser alte Quatschkopf  mit seiner wohl mit Bohnerwachs auf Hochglanz polierten Glatze da ausruft, ist  eine Gemeinheit. Nein, Gemeinheit ist nur der Vornamen dieser in die Luft  entlassenen Sprechblase. Eine echte Frechheit. Muss ich mir das bieten lassen?  Protestieren? Aber wie. Meinen Freund fragen. Doch da wäre das Momentum, der  richtige Moment verpasst. Und dem Glatzkopf gehört eine Lektion. Eine Antwort  auf die Beleidigung die er mir so entgegengeworfen hat. Die seine wulstigen  hässlichen Altmännerlippen leichtfertig verlassen haben. Ohne richtige Antwort  wird er weitere Beleidigungen gegen Menschen in meinem Alter von sich geben.  Eine Lektion ist ihm zu erteilen. Ohrfeigen kann ich ihn nicht. Das würde eine  mutige Göre bestimmt unternehmen. Ich aber kämpfe nicht mit dem Degen lieber  mit dem Florett. Ihn im Netz anschwärzen? Schade habe ich die Frechheit nicht  mit dem Smart aufgenommen. Könnte diese sonst ins Netz stellen. Auf YouTube veröffentlichen.  Ihn diskreditieren. Fürs Leben abstrafen. Also, alles muss man sich doch nicht  bieten lassen. Mein Hirn raucht. Sucht nach der richtigen Antwort. Ach, käme  mir mein Freund nur zu Hilfe. Aber er nimmt weder auf FaceTime noch auf  WhatsApp ab. Muss in einer Prüfung stecken. Und sein so wertvoller Rat ist  heute Abend zu spät. Denn dann ist der Frechling über alle sieben Berge in  seinem Alterssumpf verschwunden. Und wie soll ich seinen Namen, seine Anschrift  mir erarbeiten? Ihn fragen?
  Lächerlich. Blicke ihm in  die Augen! Doch der Wüstling senkt seinen Blick zu Boden. Und, nein das darf  nicht wahr sein, wiederholt die Beleidigung seelenruhig: „SOEINJUNGESDING!!!“  Diesmal mit drei Ausrufezeichen hinter der Frechheit. Oder sind es gar mehr?
  Da bemerke ich, dass er  ein kleines Hundewelpen, das ich erst jetzt erblicke, krault und diesem in die  beinahe noch geschlossenen Augen blickt!
  Da erkenne ich wie man sich irren kann und beschliesse ihm aus vollem Herzen ein Lächeln zu schenken ...