Meine kostenlose Kurzgeschichte der Woche
An dieser Stelle präsentiere ich Ihnen im wöchentlichen Wechsel die (kostenlose) Kurzgeschichte der Woche, auch als Pdf-Download.
Im Archiv können Sie dann auch stöbern und "alte" Kurzgeschichten lesen und anhören oder hier kostenlos und werbefrei erhalten >>
Hier die aktuelle Kurzgeschichte der Woche (auch als Download Pdf >>) :
Bebrillt
Die Wissenschaft schafft stets Neues. Ich bin stolz auf die Menschheit und die graue Masse einzelner Individuen, die immer wieder Durchbrüche für bestehende Probleme schafft. Das ist auch der Grund, warum ich mir 27 Abonnements von wissenschaftlichen Zeitschriften gesichert habe. Selbstverständlich nicht in Papierform, das würde einerseits den Postboten überfordern, andererseits meine Persönlichkeitsrechte tangieren. Verletzen. Denn die Nachbarschaft in meinem Hochhaus — ich wohne im 27. Stock der Anlage im Haus B —, das von Quartier-Bewohnern Wolkenkitzler genannt wird, könnte durch den überquellenden Briefkasten auch auf für sie unerklärliche Zeitschriften wie ‚Das Sexualhormon und seine Mutationen‘ stossen und falsche Schlüsse bezüglich meiner Person daraus ziehen.
Doch was ich heute in der Zeitschrift
AUGENHEILKUNDE
UP2DATE
lese, begeistert mich, lässt meinen Kamm, Bürger dieses innovativen Landes zu sein, mächtig anschwellen! Welch ein herrliches inneres Stolz-Gefühl, zu wissen, dass eine Mitbürgerin, ein Mitbürger (oh je, wie schreibt Duden das Neutrum des Ausdrucks vor) eine solche Erfindung ,die ein unmarginales Problem auf so geniale Weise löst, mit mir staatsbürgerseitig verwandt ist, selbst wenn der Hintergrund, der nicht in den Vordergrund zu rücken ist, möglicherweise auf eine Migration hinweisen würde.
Ich beginne also intensiv zu lesen. Der Artikel ist mit Fachausdrücken, ich nehme an in Latein (in dieser Sprache war ich schulisch stets eine Doppelniete), gespickt. Beinahe so dicht wie ein gespickter Braten, den meine Mutter früher, als sie noch nicht im Altersheim ohne eigene Küche lebte, so vorzüglich zubereitete. Das wissenschaftliche Genie oder die Genienin hat eine Brille entwickelt, die verlegte Brillen mit einer eingebauten Brillennavigation ortet.
Das einzig kleine bestehende und kaum zu lösende Problem, darauf wird in einer Klammerbemerkung hingewiesen, sei, dass es bisher nicht gelang, zwischen einzelnen Brillen zu unterscheiden und die intelligente Navigation also auf alle verlegten und unverlegten Brillen hinweise. Die Trägerin, den Träger, das Träger (politisch korrekte Bezeichnung?) der genialen Innovation so zu nächstgelegenen, auch nicht verlegten, leider ebenfalls zu möglicherweise bereits zerlegten Brillen, wem diese auch gehören, führe …
Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:
B E B R I L L T
Rosa
Mit Soda
Welt auf Sofa.
So einfach klar
Und alles
Wahr.
Keinerlei leise
Zweifel im Einerlei
Auch nie im Zweierlei
Selbst nicht im neusten Letterbrei.
Ihren Blog, die eigene Homepage, FB, Instagram, WhatsApp bereichern: Die Wochengeschichte oder/und den Dreisatzroman urheberfrei und kostenlos unter Nennung der Quellenangabe (https://www.francois-loeb.com//kurzgeschichten-kostenlos-lesen/geschichten-erhalten/) dort einfügen!
Freue mich darüber sehr!